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Tauchreise... Astrid ist mit Jeepney von Sabang nach Puerto Princesa zur Visa-Verlängerung unterwegs,
MArtin führt noch Taucher durch die Wracks von Coron 4 ...

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Puerto Princesa Donnerstag, 07.12.00/235. Weltreise-Tag:
"Lucky me" denke ich (Astrid), als der Filipina Bus in Puerto Princesa kurz nach 15 Uhr direkt vor dem Immigration-Office hält. Vielleicht kann ich die Visumsverlängerung für die Philippinen ja schon heute statt Morgen erledigen?
Aber im Büro angekommen, zerplatzen meine Pläne für die kommenden Tage wie Seifenblasen:
Sorry, der zuständige Officer und sein Stellvertreter seien heute leider nicht im Dienst. Morgen, am 8. Dezember sei der Tag Karte Palawander unbefleckten Empfängnis, ein hoher Feiertag und das Immigrations- Büro bleibe den ganzen Tag geschlossen, klärt mich die freundlich lächelnde Sekretärin auf. (Ist das nicht dieselbe Sekretärin, die mich am Montag definitiv auf den morgigen Freitag verwiesen hatte ?)
Warum ich denn nicht kommenden Montag wiederkommen wolle ? Ich bin für einen Moment sprachlos. Gerade habe ich ihr doch erklärt, dass ich schnellstens zurück nach Banwa Puerto Princesa Palawan PhilippinenCoron will. Sie weiß doch genau, dass ich nur wegen der Visumsverlängerung von Busuanga nach Palawan gekommen bin und dass die Fähre von Puerto Princesa nach Coron (680 Pesos) nur sonntags verkehrt. Die einzige sichere, aber teurere Alternative (2.210 Pesos) wäre Fliegen: Jeden Freitag und Sonntag gibt es einen Flug mit einer kleinen Propellermaschine, die mit Zwischenstop in El Nido nach Coron fliegt.
Gelegentlich gibt es noch von Taytay aus die Möglichkeit auf einem Reisboot mitzufahren - die längste, mit ca. 2500 Pesos auch die teuerste, außerdem unsicherste und zu dieser Jahreszeit auch riskanteste aller Alternativen.
Wohlmöglich erreiche ich nächste Woche weder einen Flieger noch ein Boot nach Coron.philippinische Dolche tppknives Die unbeschwert freundliche Sekretärin studiert unsere Pässe: Am 13.12.00 laufen unsere Visa aus. Eine verspätete Visumsverlängerung wird mit Bußgeld und Ausweisung innerhalb von 7 Tagen bestraft. Ich könne die Verlängerung an jemanden delegieren und mir die Pässe anschließend zuschicken lassen. Doch dafür bräuchte es Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Ämter und der Post. - Woher sollte das hier wohl kommen ?
Es ist zum "aus- der- Haut- Fahren". Tränen der Wut schießen mir in die Augen, als die Sekretärin mich fragt, warum ich nicht am Mittwoch gekommen sei? An dem Tag seien einige Visa verlängert worden. - Sie gibt mir die Telefonnummer des verantwortlichen Officers. Vielleicht finde sich ja eine Regelung über das Wochenende. Ich bemühe mich, höflich zu bleiben und bedanke mich für ihr Entgegenkommen.
Es gelingt mir jedoch (noch) nicht, mich eines Kommentars über die laxe Bearbeitung öffentlicher Angelegenheiten zu enthalten.
Geknickt gehe ich auf die Suche nach einer Unterkunft.
Weder das BANWA  noch seine Adresse scheinen unter Tricyclefahrern bekannt zu sein... TrikeWarum ich denn nicht im (teureren) CASA LINDA oder im Badjao-Inn absteige, wollen die Fahrer wissen.
Das mieft nach Provisionsabsprachen.
Die Adresse von BANWA hatte ich heute morgen von einem jungen Filipino auf einem der kurzen Stopps als Geheimtipp bekommen. Er gehört zu einer Gruppe junger Künstler, die mit ihren Werken Einblick in philippinische Traditionen und Banwa eine eigene Atmosphäre verleihen.
Schließlich finde ich ein Trike, das mich dorthin bringen will. Wir schlagen die Richtung zum Hafen ein. Am Rand des Hafenviertels stoppt der Trike- Fahrer. Sein Preis von 10 Peso für die Strecke ist zu hoch. 4 Pesos für Strecken bis zu 2 km ist der “offizielle” Preis. 2x4 Pesos koste es aber für eine Person mit Gepäck, belehrt mich der Fahrer, als müsse man dadurch verstehen, warum  2 x 4 = 10 ist.
Banwa's Guesthouse ist eine ruhige Insel inmitten einer expandierenden Kleinstadt. (B&B, Schlafsaal 200, EZ 250, DZ 350- 500 Pesos). Ich trete durch die aus schmalen Bambusstäben bestehende Banwa Resort Puerto Princesa tbanwaentrance Schwingtür der Pension, lasse den Zivilisationslärm hinter mir und befinde mich in einer Oase künstlerischer Kreativität und Friedfertigkeit.
Beim Ersteigen der Holztreppe zum Gasthaus fallen mir die vielen Holzschnitzereien, Traumfänger und Windspiele auf. Von drinnen sind lachende Stimmen und Ethno- Musik zu hören.
Ein Gefühl der Erleichterung und der Ruhe durchströmt mich. Unmittelbar fühle ich mich ein wenig wie "zu Hause" = Banwa in Tagalog. Die Banwa Puerto Princesa tbanwadreamcatchAtmosphäre, die die 3 Engländer (Mieter und Freunde) in der Abwesenheit von Jane (der jungen Besitzerin) verbreiten, ist ausgesprochen herzlich und einladend.
Bei ihnen treffe ich auf offene Ohren für den ganzen Ärger und Frust der vergangenen Stunden. Jeder von den Dreien kann von eigenen Erfahrungen im Umgang mit der hiesigen Bürokratie oder auch der philippinischen Mentalität und der ungeahnten Vielfalt von Banwa Puerto Princesa Palawan tbanwacornerWidrigkeiten bei der Bewältigung des Alltags berichten.
Mit Abstand betrachtet entlockt es mir ein Lachen, wenn ich an die Ernsthaftigkeit denke, mit der Filipinos auch absurdeste Erklärungsmodelle zur Wahrung ihres Gesichts produzieren.
Kurz darauf zieht der Duft von gebratenem Hühnchen durch den Raum: Banwa Puerto Princesa Palawan  tbanwabarJane und ihr irischer Freund John sind zurück.
Johns Bewerbung für die Verlängerung seines Visums habe ich bereits beim Immigrationsbüro gesehen - soviel zum hiesigen Datenschutz.
Im Frauen- Schlafsaal dreht sich das Thema aus aktuellem Anlass um das traditionelle Verhältnis zwischen Philippinos und Filipinas. Meine "room- mate" hat letzte Woche Erfahrungen mit einem Alkohol- enthemmten Vorgesetzten gemacht. Banwa Puerto Princesa Palawan  tbanwadormMitten in der Nacht sei er plötzlich zu ihr ins Bett gekrochen. Nachdem er eingeschlafen sei, habe sie schleunigst das Weite gesucht und sei deswegen ins Banwa gezogen.
Sie bemüht sich, das Erlebnis humorig zu sehen. Die philippinische Einstellung zur Sexualität sei halt eine andere. Vielweiberei gehöre unter Männern fast zum guten Ton. - Ob diese Erfahrung mit der von uns gemachten Beobachtung auf den Fähren zusammenhängt? Dort hatten wir mehrfach den Eindruck, dass die Personen, die morgens um uns herum aufwachten, nicht denen entsprachen, die sich abends dort zum Schlafen hingelegt hatten...

Banwa liegt zwar abseits, aber nicht weit von der Hafengegend, die selbst Hafenhäuser Puerto Princesa Palawan tppbeachhuts allerdings keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck macht. Sie ist eines der ärmsten Viertel Puerto Princesas. Die Hauswände bestehen teilweise mehr aus Löchern denn Wänden. Unzählige von dunkelhäutigen Kindern, halbnackt und schmutzig, spielen zwischen den dicht beieinander stehenden Hütten.
Frauen und Männer hocken am Straßenrand, in ihren Hauseingängen oder hinter ihren winzigen 2 qm großen Kiosken, die für Puerto Princesa HafenviertelPfennigbeträge alles anbieten, was portions-, stück-, gramm- oder schluckweise in Plastik verschweiß-, einwickel-, oder abfüllbar ist.
Türme von gefälschten Markenparfums und Cremes stapeln sich auf den Kiosktresen. Die frei herumstreunenden, z.T. fast unbehaarten und halb verhungerten Vierbeiner durchstöbern umgestürzte Mülleimer.
Menschen, Schweine, Hühner, Hunde und Katzen leben hier auf engstem Raum. Nachts ist die Gegend nur vom schummerigen Licht vereinzelter Straßenlampen erhellt. Hier und da schimmert spärliches Licht von Kerzen oder Gaskartuschen...

Freitag, 08.12.00/236. Weltreise-Tag:
Moscom, das Internet- Café ist etwa 300 Meter entfernt. Dicht gedrängt sind hier entlang der Wände 12 Computer samt Monitor unter Glasplatten verstaut. Viele der täglichen Kunden kennen sich untereinander. Small Talks, Strasse  Puerto Princesa Palawan  tppxmasstreet2Getränke und Snacks helfen, die stundenlangen Bildschirm- Sessions noch weiter auszudehnen und bei Verbindungsproblemen nicht zu verzweifeln.
Nahezu jeder Bar- bzw. Screenhocker ist während der gesamten Öffnungszeit besetzt. Kein Wunder bei dem vergleichsweise sensationell billigen Preis von 1 Peso pro Minute (in Coron das Vierfache). Herrscht mal gähnende Leere, ist meist ein Stromausfall schuld, der in aller Regel über 1-2 Stunden hinweg jegliche Kommunikation blockiert. Heute jedoch steckt der 8. Dezember dahinter. Es scheint, als feiere die ganze Stadt den katholischen Feiertag der unbefleckten Empfängnis auf der Straße. Seit Tagen ist die Rizal Avenue geschmückt. Die Fressgasse durch den Mendozapark offeriert alltäglich philippinische Kulinarien. Abends finden auf der capitol Puerto Princesa Palawan tpptheatreBühne des Parks Wettbewerbe der lokalen Tänzer und Sänger statt. Heute um 16 Uhr wird feierlich der Weihnachtsbaum entzündet.
Auf meine Bitte hin ruft Jane freundlicherweise die Ehefrau des Immigrationofficers an, die sich kooperativ zeigt. Ein "Ja, das dürfte kein Problem sein" stimmt mich optimistisch. Auf meine Frage, wie sie das gemacht habe, grinst sie verschmitzt und sagt, sie habe laut über die Möglichkeit eines Zeitungsartikels nachgedacht....
Bei den Expats (vgl. Puerto Princesa 1
) ist der geräucherte Fisch längst gegessen. Doch Bier und Kaffee fließen noch immer. Papa Mike wiegt bedächtig seinen Kopf und zwinkert dann mit den Augen, als er die zeit- und nervenaufreibenden Visumsverlängerung mit Hinweis auf das Mittel der Diplomatie anstelle von öffentlicher Konfrontation kommentiert. Gleichzeitig bietet er jedoch seine Hilfe an.

Samstag, 09.12.00/237. Weltreise-Tag:
Kurz vor Geschäftsschluss kaufe ich noch voller Optimismus das Ticket für die Super- Ferry am Sonntag. - Ins Banwa Tuk Tuk Philippinen ttrikesleep2zurückgekehrt, ruft der Behördenchef an: Mit dem Fahrrad um die Welt tphilbike Er wäre gerne bereit, unsere Pässe am Wochenende zu stempeln, habe aber leider keinen Schlüssel zum Büro. Ich traue meinen Ohren kaum, doch das ist sein letztes Wort.
Wie betäubt gehe ich zum Internet-Cafe, um MArtin ein Update nach Coron zu mailen. Wir einigen uns darauf, die Visumsverlängerung nicht zu delegieren und so lange in Puerto Princesa zu bleiben, bis die Angelegenheit persönlich geregelt sei. Die Unterwasserwelt Corons könne warten... Also werde ich zwangsweise Weltumrundung mit dem Fahrrad tphilinvitationtrans.gifnoch einige Tage in Puerto Princesa verbringen müssen, bis unsere Anträge bearbeitet sind und dann auf die erstbeste Rückkehrgelegenheit warten.
Der Franzose Philipe kann ebenfalls ein Lied vom Warten singen. Er ist vor 8 Jahren mit seinem Fahrrad in Frankreich losgeradelt. Aus seiner auf 6 Monate angelegten Reise wurde bislang ein Leben ohne Rückkehr. Sein jetziges Zweirad sei ein Geschenk tphilbikerdes Sultans von Brunei, für den er mehrere Monate gekocht habe. In seinem Reisetagebuch berichtet er über seine Erlebnisse in Europa, China, Indien, Thailand, Malaysia und den Philippinen, wo er die letzten Jahre verbracht hat.
Einen Teil seiner Reisezeit auf den Philippinen hat er in der Einsamkeit des Dschungels zugebracht, mit Ureinwohnern gelebt, seinen Lebensunterhalt u.a. als Touristenführer verdient. Seine offene Art, sich gegen Unrecht zur Wehr zu setzen, hat es ihm nicht immer leicht gemacht... Er hat seine eindrucksvollen Erlebnisse sowohl auf Englisch, als auch auf Französisch geschrieben.

Sonntag, 10.12.00/238. Weltreise-Tag:
Nachdem die Super-Fähre nach Coron ohne mich in See Super Ferry Palawan tsupferpartgestochen ist, bleibt mir nichts übrig, als mich mit dem Unvermeidlichen zu verbünden. Telekommunikationsriese Moscom verdient in den folgenden Tagen ein kleines Vermögen an den telekommunikativen Folgen meines bürokratischen Hindernislaufes.
Ohne den Banwa Puerto Princesa Palawan PhilippinenRückhalt meiner Wohngenossen würde es mir wesentlich schlechter gehen. Banwa bietet unabhängig von kulturellen, religiösen, beruflichen oder politischen Unterschieden den Raum für ein sozialeres und umweltbewussteres Miteinander. Eine Insel, deren idealistische Bewohner mich warmherzig in ihre Gemeinschaft aufnehmen.
Selbst Minerva und Purple benehmen sich hier nicht ihrem sprichwörtlichen Ruf entsprechend wie Hund und Katze.
Ethno- Musik, Blues und Gitarrenrock klingen durch Banwa, das von zahlreichen Künstlern in ein lebendiges Museum für philippinische Tradition und Kultur verwandelt worden ist.

Montag, 11.12.00/239. Weltreise-Tag:
Auf dem Weg zum Immigrationsbüro rede ich mir gut zu. Es sei ein neuer, strahlender Tag, ich sei zum ersten Mal dort, kenne niemanden, habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, habe meinen unfreiwillig langen Aufenthalt auf Palawan nicht philippinischer Unzuverlässigkeit zu verdanken. Nur nicht ausrasten, Astrid, das würde es vermutlich nur noch schlimmer machen...
Capitol Puerto Princesa Palawan tholyfamtrans2.gifEs gelingt mir, meine guten Vorsätze umzusetzen: Als ich das Büro betrete, bringe ich ein herzliches und freudestrahlendes "Guten Morgen" raus. Ob sie irritiert sind? Chef, Stellvertreter und Sekretärin sind an ihrem Platz. Sie grüßen zurück. Man habe bereits auf mich gewartet (... na, er wird den Spieß doch wohl nicht umdrehen wollen ?).
Der Stellvertreter führt seine Arbeit sehr korrekt aus. Die Zeit, die er braucht, um jede einzelne Seite zu kontrollieren, zu stempeln, die Quittungen auszufüllen, das Geld anzunehmen und die Pässe zu unterschreiben, vergeht wie in Zeitlupe. Seinen aufmerksamen Augen entgeht sogar nicht, dass MArtin und ich über unterschiedliche Schalter in die Philippinen eingereist sind. Meist reihen wir uns in zwei verschiedenen Schlangen ein. Das macht das an sich langweilige Warten spannender. Und vielleicht ergibt sich ja ein kurzer netter Kontakt !?
Er ist sichtlich um Konversation bemüht und entschuldigt sich für die Unbequemlichkeiten, die mir entstanden sind. Das ist mehr als ich erwartet habe. Um halb 10 bin ich um 3.030 Pesos pro Verlängerung erleichtert, wieder auf der Straße und kurz darauf im Reisebüro.
Die auf veralteten Reklamen noch annoncierten Dienstags- Flüge seien seit einigen Wochen gestrichen. Also bleibt als frühester Rückflugtermin der Freitag. Ich schlage den Weg Richtung Moscom ein. Vielleicht hat MArtin ja Lust nach Puerto Princesa zu kommen ?

Dienstag, 12.12.00/240. Weltreise-Tag:
Am Vormittag statten 3 Angestellte der Stadt dem Gasthaus Banwa, Banwa Puerto Princesa Palawan  tbanwaverandadem “bestversteckten Platz der Stadt" unangemeldet einen Besuch ab. Einer von ihnen sei der Anwärter auf das Amt des Bürgermeisters bei den nächsten Wahlen. Sie seien auf der Suche nach Unterkünften für Gäste bei Meetings und Fortbildungen. Jane führt die drei Besucher durch das Haus, und auf die Veranda, wo gerade bei Klängen von Oliver Shanti der Frühstückstisch aufgebaut wird. Obwohl der Blätterwald die Veranda wie einen natürlichen Schutz umgibt, dringen die Geräusche der Umgebung ans Ohr. Der angebundene Hund nebenan bellt sich mal wieder die aufgescheuerte Kehle heiser - seine Kette ist deutlich zu kurz. Aus den verschiedensten Richtungen krähen Hähne um die Wette, dazwischen mischt sich das schrille Quieken von Schweinen. Und doch wirkt der Platz wie eine Zuflucht, eine Rückzugsmöglichkeit. Ein Platz zum Ausruhen und Durchatmen.

Mittwoch, 13.12.00/241. Weltreise-Tag:
Der e- Mail Kontakt zu MArtin ist unterbrochen. Zuerst gab es Probleme bei Moscom und seit Montag ist nun auch noch unser e-mail- Provider GMX lahm gelegt.
Ich ärgere mich über den Flugplan der Seair, ich ärgere mich über das Imigration Office und ich ärgere mich über GMX, deren Server ausgerechnet (?) jetzt spinnen, wo wir Kommunikation am tbanwagardenNötigsten brauchen. Ich ärgere mich - über mich?
MArtin hat in der Telekommunikationswüste Busuanga ebenfalls permanente Zugangsprobleme zu GMX, und bekommt meine Nachrichten nicht! Dabei lautete sein letzter Vorschlag: er versuche hierher zu kommen !
Vielleicht geht’s telefonisch ?
Leichter gesagt als getan. Ich habe keine Telefonnummern von Coron, wo weniger als 10% aller Haushalte einen Telefonanschluß besitzen. Krystal, unser Gasthaus auf Coron, hat auch keinen. Telefonbücher sind auf Palawan völlig unbekannt. Und weil mehrere private Telefongesellschaften miteinander konkurrieren, muss man erst mal die richtige Auskunft erwischen... Die Damen am anderen Ende sprechen auch nicht immer tppbeesenglisch und die Bedeutung des Wortes „wichtig“ liegt für viele Philipinos sowieso außerhalb jeglichen Vorstellungsvermögens.
Es fällt mir momentan schwer, mich auf die stoische Gelassenheit Asiens einzulassen, obwohl sie uns in den letzten Monaten vielfältig zur zweiten Haut geworden ist. Ich spüre, wie mein abgeklärtes asiatisches ÜBER- ICH weise lächelnd auf mich runterblickt und sanft den Kopf schüttelt. Dabei ist es doch nur ein Hauch dessen, was uns dereinst in Indien erwarten wird... 
Die mehrstündige Odyssee zwischen Telnet, Bayantel und Philtel endet frustran. Eine Telefonverbindung lässt sich nicht etablieren.

Donnerstag, 14.12.00/242. Weltreise-Tag:
Während der vergangenen Tage haben sich bei Banwa immer wieder Leute getroffen, die über
www.vso.org.uk an nationalen und internationalen Projekten beteiligt sind und über Detailkenntnisse palawensischer (Umwelt-) Politik verfügen. Sie stopfen mich voll mit Infos, die ich teilweise auf MArtins Psion notiere.
Trockene Sonnenpalme  tppalmtreeMaterie, aber sie gibt einen kleinen Einblick in lokalpolitische Hintergründe, die man als „normaler Tourist“ kaum erfährt:
Salvador Sokrates sei mit Unterstützung grüner Gruppen zum Gouverneur von Palawan gewählt worden. Seit ‘92 führten Umwelt-Organisationen auf Palawan ein besseres, offiziell beachtetes und gefördertes Dasein. Der Kahlschlag Palwans Regenwälder sei daraufhin ebenfalls deutlich geringer ausgefallen als auf anderen philippinischen Inseln.
Ein "Zonen-Plan" (Environmentally Critical Areas Network (ECAN)) teile die Fläche Palawans auf in Gewerbe-, Siedlungs- und Schutzgebiete.
Zu den geschützten Gebieten Palawans gehörten bislang von Norden nach Süden: Calauit Wildlife Sanctuary, El Nido Marine Reserve, St. Paul Subterranean River National Park, Tubbataha Reefs National Marine Park and Ursula Island Bird Sanctuary. Das "National Integrated Protected Areas System" (NIPAS) erlaube gewählten Vertretern von Gemeinden und Ureinwohnern, den sog. "Tribe- People" die Mitsprache bei der Gestaltung von National-, Marine-Parks und Naturreservaten. tppjunglemanDie nationale Organisation des "Palawan Council for Sustainable Development" (PCSD) unterstehe unmittelbar dem Präsidenten. Die Mitglieder rekrutierten sich aus lokalen Gesetzesvertretern und Repräsentanten des "Department of Environment and Natural Resources" (DENR), dem "Department of Agriculture" (DA) und der "National Economic Development Authority" (NEDA). Während DA das sog. "Paaling", bei dem mit Hilfe von Unterwasser-Luftblasen Rifffische in wartende Netze vertrieben werden, als umweltfreundliche Alternative des Küstenfischens ansehe, propagiere PCSD weiterhin "Muro-ami", bei dem Puerto Princesa Palawan Philippines tppalmtree2Teile der Korallenriffs zerstört werden. Dass für beide Verfahren wohl auch Kinder eingesetzt werden, werde von beiden Organisationen billigend in Kauf genommen.
Der "Strategie Environmental Plan" (SEP) legt die Verantwortung für die gesamte Provinz in die Hände von lokalen Gesetzesvertretern.
An Hand des gegenwärtig hier viel diskutierten Projektes in der Ulugan-Bay (Richtung Sabang), an der die UNESCO  ebenfalls beteiligt ist, wird deutlich, wie die Planung eines Schutzgebietes mit einem ökologischen Tourismus und Förderung des traditionellen Lebensstils Hand in Hand gehen können. Ökotourismus soll mit minimalem Eingriff in die Natur Touristen anziehen, gleichzeitig durch Unterstützung von Traditionen und kulturellen Eigenarten ein besseres Verständnis ermöglichen
Der Staat sei verpflichtet, Finanzhilfe zu leisten und Kultur und Lebensunterhalt der in den Gebieten lebenden Ureinwohner entsprechend zu fördern. Die Etablierung eines Environmental Legal Assistance Centre (ELAC) bietet u.a. der einkommensschwachen Bevölkerung die Möglichkeit eines juristischen Beistandes bei Rechtsstreitigkeiten.

Gar nicht so einfach, sich in diesem Gewirr von Abkürzungen einen Überblick zu verschaffen !? -
Im Rahmen der Zusammenarbeit so vieler Interessenvertreter von Staat, Industrie und Umweltorganisation prallen unterschiedlichste Zielvorstellungen aufeinander, sind Reibungsverluste wegen Kompetenzstreitigkeiten und Machtrangeleien nicht vermeidbar. Von der auch hier vorkommenden Korruption ganz zu schweigen.
Auch am Abend ist über GMX-Mail keine Verbindung zu MArtin herzustellen. Erstmals treffen wir uns in einem virtuellen Chatraum bei chat4free
und können unsere Pläne für die nächsten Tage miteinander abstimmen. (Update: Zwischenzeitlich würden wir den Travel-Chat benutzen).
Wir vereinbaren, dass ich morgen früh um 10:50 Uhr zurück nach Coron fliege, vorausgesetzt ich schaffe es, morgen in aller Frühe im Reisebüro noch ein Ticket für diesen Flug zu bekommen...

Freitag, 15.12.00/243. Tag:
Noch vor 9 Uhr stehe ich mit Rucksack bepackt und reisefertig vor dem Reisebüro. Es hat natürlich Puerto Princesa Palawan Philippines  tppkamariknoch geschlossen.
Die an der Travel Agency angeschlagenen Öffnungszeiten sind, wie auch andere, mehr als Orientierungshilfe für eine "maybe"- Regelung gedacht.
Ca. 20 Minuten verbringe ich wartend vor dem Reisebüro und rede meine aufkeimende Unruhe nieder.
Also schnell noch mal ins Dschungel Bar Puerto Princesa Palawan Philippines tdschunlebarInternet-Cafe rüber und einfach mal so getan, als wenn heute alles klappen könnte... Im Cybercafe bekomme ich schon einen Sonderpreis, weil ich dort so viele (frustrane) Stunden verbringe...
Als das Reisebüros endlich öffnet, bekomme ich für 2210 Pesos ein Flugticket nach Coron mit Zwischenstopp in El Nido. 40 Pesos zusätzlich pro angefangenes Kilo über 10 kg Gepäckgewicht seien am Flughafen zu entrichten.
Die Unruhe des Morgens, die Freude auf MArtin und die Gedanken ans Tauchen machen mir den Abschied von diesem Ort und tseairplane1meinen neuen Freunden leichter.
Ein Trike bringt mich in 5 Minuten zu Puerto Princesas kleiner Stoppelhopserrollbahn.
Niemand interessiert sich für meinen übergewichtigen Rucksack. Seair Propellermaschine tseairplane2Ich trage ihn selber über den Rasen und lasse ihn im engen Gepäckraum der kleinen 2- Propellermaschine von SEAIR verstauen. 12 der 18 Sitze sind belegt. Statt moderner Technik ist es der Pilot selbst, der uns begrüßt, uns ein orientierendes Briefing über den Flug gibt und uns kurz in die im Luftaufnahme philippinische Insel tpplaneview1Notfall zu ergreifenden Maßnahmen einweist. Während wir uns auf unseren niedrigen Sitzen anschnallen, werden die Motoren gestartet und die Maschine tuckert an das Ende des Rollfeldes. Der Motor braust auf, als das kleine Flugzeug Anlauf nimmt. Die kleinsten Bodenwellen lassen uns in unseren Sitzen Luftaufnahme philippinische Insel tpplaneview2hoch- und runter federn. Schließlich heben wir ab und fliegen in ca. 2300m Höhe Richtung Westküste. Entlang der Küste leuchten Sandstrände und Korallenriffe im türkisgrünem Wasser. Weiße Schaumkronen umranden die kleinen Inseln unter uns. Luftaufnahme El Nido Palawan Philippinen  philippinische Insel  telnidoviewDie Wolkendichte nimmt zu. Wir überholen die über-, unter- und neben uns her segelnden Wolkenschichten - , manchmal geht es mitten durch. Schließlich wirken die sich aufeinander türmenden Wolkenmassen wie eine unendliche grell-weiße Schneelandschaft. Gelegentlich wippt die kleine Blechkiste, schlingert durch die Luftschichten. Luftaufnahme El Nido Palawan Philippinen philippinische Insel  telnidoview2Kondenswasser rinnt tropfenweise die Fensterscheiben entlang.
Rechtzeitig zum Landeanflug in El Nido werden die Wolken seltener, klart der Himmel auf. Der Pilot zieht eine scharfe Rechtskurve und steuert auf den Sandstrand zu. Dahinter beginnt die Schotterpiste, die das Rollfeld von El Nido darstellt und ebenfalls von Tricycles und Jeepneys benutzt wird. Sanft Luftaufnahme philippinische Insel  tpplaneview3setzt unser Flieger auf. Ich bin überrascht, wie ruhig die Maschine über die grasbewachsene Schotterlaufbahn rollt. Einige steigen aus, mein Rucksack bleibt drin. Bis es sich die Zugestiegenen  bequem gemacht haben und der Pilot wieder im Cockpit sitzt, vergehen 20 Minuten. Dann startet die Maschine wieder in Richtung Meer. Der Norden Palawans, die vorgelagerten Inseln des Bacuit Luftaufnahme philippinischer Strand  telnidoviewmodiArchipels und die Calamian- Inselgruppe mit Culion, Coron und Busuanga sind nur dünn besiedelt, so dass sich dort vor allem Naturliebhaber und Leute ohne festgelegten Zeitplan wohlfühlen. In der Monsunzeit ist es keine Seltenheit, dass El Nido von der Außenwelt buchstäblich abgeschnitten ist. Die Inseln überfliegend nähern wir uns Busuanga. In einer Linkskurve schwebt der kleine Hüpfer nach 30 Minuten Flug über die schmale Landepiste südlich von Decalachao und nordöstlich von Coron ein.

Luftaufnahme Busuanga Philippinen
5 Tage später als geplant bin ich wieder auf Busuanga angekommen.
Ob MArtin es wohl an den Flughafen von Coron geschafft hat?...
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Was bei MArtin auf Coron 4 zwischenzeitlich geschah.
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